Hallo zusammen,
alle Anbauteile inkl. Gehäuseschrauben entfernen. Stehbolzen drin lassen, die brauchen wir noch. Dann sieht´s so aus.
Jetzt eine Gehäusehälfte um den Lagersitz mit der Heißluftpistole auf 80 - 90°C erwärmen.
Gehäusehälften gegeneinander verdrehen, damit sich die Dichtung löst. Handschuhe verhindern Brandblasen. Dann Gehäuse an den Stehbolzen halten und mit dem Plastikhammer gerade auf den Kurbelwellenstumpf klopfen. Achtung! Nicht das Gewinde demolieren oder die Welle krumm hauen.
Wenn´s warm genug war, rutscht die Kurbelwelle samt Lager aus der Gehäusehälfte. Das kann sehr leicht gehen, also legt euch auch was Weiches unter und begrenzt die Fallhöhe, nicht dass euch die Welle auf den Boden fällt.
Das gleiche Spiel auf der anderen Seite. Gehäuse und Kurbelwelle samt Lager sind jetzt getrennt.
Jetzt noch die alten Simmerringe und den Filzring auf der Zündungsseite entfernen. Die Lager laß ich mal auf der Welle, da ich ja eine neue habe und der Yeti
mich mit der Dachlatte prügelt, wenn ich die Wörter Schraubstock, Kurbelwelle und Schraubendreher in einem Satz benutze.
Ich werde mir später einen Abzieher für die Lager bauen, aber es soll auch anders gehen.
Wenn ihr dann alles schön sauber und poliert habt, sollte das ungefähr so aussehen.
Jetzt die Lager erwärmen, etwas 2T-Öl auf die Stümpfe und aufstecken. Das geht sehr leicht.
Filzring zündungsseitig einlegen und eingeölten Simmerring in seinen Sitz pressen.
Gehäusehälfte wieder erwärmen und Kurbelwelle samt Lager in ihren Sitz stecken. Lager vorher mit 2-T Öl einölen.
Gereinigte Dichtflächen mit Dichtmasse bestreichen und Dichtung aufkleben. Einzelne Hälfte erwärmen und ebenfalls aufstecken.
Dann noch die Gehäuseschrauben rein und den Motorhalter dabei nicht vergessen.
Bei den Originalgehäuse ist die dritte Schraube einlassseitig eine Passschraube. Mit der bitte anfangen. Anzugsdrehmoment für die Motorschrauben beträgt 13 Nm.
Was jetzt noch fehlt ist der Simmerring auf der Wandlerseite. Der kann von außen eingesetzt werden. Dann noch das Verschlußblech aufgeschraubt und fertig.
Falls nach dem Zusammenbau die Kurbelwelle schwergängig ist, das Gehäuse wieder erwärmen. Dann ein, zwei dosierte gerade Schläge jeweils links und rechts auf die Wellenstümpfe, damit sich die Lager setzen. Auch hier aufpassen auf Gewinde und Welle! Nach jedem Schlag die Freigängigkeit überprüfen und Feingefühl walten lassen!
Damit ist das Gehäuse soweit fertig und ihr könnt die Anbauteile wieder montieren.
Alle Angaben ohne Gewähr. Bei eventuell auftretenden Fragen im Detail bin ich gern behilflich.
Danke an Vari103 für das know how und die Inspiration.
Gruß Michael